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Blickwinkel

Langeweile ist cool

Langeweile ist cool. So, jetzt ist es raus. Manch einer würde sogar behaupten, Langeweile tut uns gut. Aber dafür müssen wir erst ein bisschen was verlernen.

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Sich zu langweilen galt lange als nicht okay. Vielleicht erinnert ihr euch noch an eure Schulzeit: Wenn man sich da beschwerte, einem sei langweilig, gab es direkt eine Ansage. Und auch jetzt noch, in der Erwachsenenwelt, zählt Müßiggang zu den Dingen, über die man nicht gerade voller Stolz berichtet. Vor allem im beruflichen Kontext ist er tabu.

Doch warum hat Langeweile eigentlich so einen schlechten Ruf?

Wir leben in einer Gesellschaft, die Zeit in erbrachter Leistung misst. Wenn man seine Zeit nicht produktiv nutzt, gilt das als schlecht, als Zeit-Verschwendung. Und Zeit ist schließlich Geld in der westlichen spätkapitalistischen Gesellschaft.

Langeweile ist Luxus.

Versuch dich einmal zu erinnern, wann du dich das letzte Mal wirklich gelangweilt hast.

In einer Welt mit so viel visueller Ablenkung widerspricht es eigentlich den Instinkten, sich zu langweilen. Müßiggang wird da fast schon zu einer Rebellion. Tatsächlich beschreibt die Autorin Jenny Odell Langeweile als Widerstand gegen die Ökonomie der Aufmerksamkeit. Also gegen einen Markt, in dem Scrollen und Likes wie eine Währung gehandelt werden.

Wenn man sich stattdessen langweilt, akzeptiert man, dass es jetzt gerade in diesem Moment nichts gibt, was mehr wert ist als die eigene Zeit. Keine Verpflichtungen, keine Termine, nichts. Einfach Zeit, um an nichts zu denken.

Sich zu langweilen bedeutet, den Kopf nicht mit Aufgaben voll zu haben. Man ist nicht unter Druck, Dinge unbedingt erledigen zu müssen. Die To-Do-Liste wird getrost ignoriert.

Im Grunde bedeutet Langeweile Ruhe. Genau das, wonach wir uns in Momenten der Reizüberflutung sehnen.

Sogar der desillusionierte Philosoph Heidegger war der Überzeugung, dass uns Langeweile hilft, unser Dasein besser zu verstehen.

Genau deshalb begeben wir uns bei Raus auf unbetretene Pfade. Im übertragenen und im wörtlichen Sinn. Wir ermutigen zur Langeweile. Wir sagen sogar: Koste sie aus.

Wenn wir uns langweilen, achten wir auf einmal auf die kleinen Dinge. Unseren Atem zum Beispiel. Wie es sich anfühlt, ruhig dazusitzen. Das alles kann entspannend und sogar heilend wirken, körperlich und geistig. Besonders wenn du schon einen vollen Arbeitsalltag hast, auf dein Sozialleben Wert legst, Sport machst, und so weiter…

Langeweile kann sogar Kreativität fördern.

Eine Studie der British Psychological Society besagt, dass Langeweile Kreativität und die Fähigkeit zur Problemlösung ermöglicht – weil dann die Gedanken abschweifen und sich in Tagträumen verlieren können. Ohne äußere Anreize nutzen wir unsere eigene Vorstellungskraft und denken ganz anders.

Wer schon mal meditiert hat, kennt diesen Zustand vielleicht, bei dem die Gedanken so vor sich hinplätschern (der Flow-Zustand, oder einfach Flow genannt). Dann verblasst die Umgebung langsam im Hintergrund und man kann sich ganz seinen Gedanken widmen.

In ihrem Buch „Ungezähmt“ beschreibt Glennon Doyle diesen “ruhigen Ort”, dem Ideen entspringen.

Man hat einen klaren Kopf, sodass man sich ungestört mit den eigenen Gedanken und Gefühlen auseinandersetzen kann ... genau dann kann nämlich die Kreativität aufblühen. Die Gedanken fließen spielerisch und unbegrenzt. Das, was dich im Kern ausmacht, dein Wesen und deine Erfahrungen, wird dich auf neue und einzigartige Ideen bringen.

Doch wie schafft man es, dass es einem so richtig langweilig ist? Wir haben hier eine lustige, nicht ganz ernst gemeinte Anleitung.

  1. Nimm irgendeine vermeintlich lästige Aufgabe in Angriff. Wenn du gerade in einer unserer Cabins bist, wäre unser Vorschlag zum Beispiel das Bett zu machen, Feuerholz zu sammeln, Geschirr zu spülen – irgendetwas, das man völlig ohne Nachdenken erledigen kann.
  2. Lass dich komplett von der Welle überfluten, auf der deine Gedanken davonschwimmen. Starr in die Unendlichkeit der Natur, spiel im Dreck, mach Seifenblasen, zerstreue all deine Gedanken.
  3. Okay, wenn dir jetzt immer noch nicht langweilig ist, wiederhole Schritt 1 und 2 kontinuierlich. Und nochmal. Und nochmal…

Solltest du für den Aufenthalt bei uns etwas über das Thema Langeweile lesen wollen, hätten wir hier ein paar wunderbare Buchtipps:

  • Judea Pearl, The Book of Why: The New Science of Cause and Effect
  • Eva Hoffman, How to Be Bored (The School of Life, Volume 4)

Nimm dir eine Auszeit vom Stadtleben in sorgsam durchdachten, nachhaltigen Cabins, nur einen Steinwurf von deinem Zuhause entfernt.

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