Achtsamkeit

Einen Atemzug frische Luft

Du bist nach längerer Zeit mal wieder in der Natur – unter dem Blätterdach der Bäume im Wald, auf einer von hohem Gras bedeckten Wiese oder auf dem Wipfel eines Berges – und atmest das erste Mal ganz bewusst tief ein, um deine Lungen mit der klaren Luft zu füllen. Vielleicht atmest du sogar erleichtert mit einem satten Seufzer aus und schiebst ein „Haaach, wie gut das tut” hinterher.

3,3 Sekunden – so lange hält ein Atemzug in der Regel an: Wenn frische Luft in die Lunge strömt, in neue Energie umgewandelt und der überflüssige Teil wieder an die Umgebung abgegeben wird. Mal ruhiger, mal hektischer, gelegentlich hörbar, aber meistens doch ganz leise und unterbewusst, während seine Bedeutung für uns immer gleich wichtig bleibt: Unser Atem hält uns am Leben und verknüpft uns mit der Außenwelt. Indem wir tief ein- und ausatmen, können wir uns mit der Natur verbinden und unsere Gedanken klären.

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Die wohltuende Luft des Waldes

Oft rückt das achtsame Atmen in der Natur ganz automatisch wieder näher an uns heran, wenn wir bemerken, welchen großen Unterschied mit genügend Sauerstoff getränkte Luft für unser Wohlbefinden haben kann. Denn wenn wir davon ausreichend bekommen, belebt das unsere Zellen, entspannt unsere Nerven und die Gedanken werden wieder klarer und frischer.

Nicht nur der erhöhte Gehalt an Sauerstoff allein ist der Grund dafür, dass wir die Luft in der freien Natur als belebend empfinden. Es sind auch die in der Luft gelösten Terpene, die das Gefühl einer wohltuenden Umarmung auslösen: Duftstoffe, die von Bäumen und Pflanzen in die Umgebung abgegeben werden und die wir mit jedem Atemzug aufnehmen. Denk einmal an den erfrischenden Duft von feuchtem Moos, immergrünen Kiefern oder blühendem Lavendel. Ihre Duftstoffe besitzen nachweislich antibakterielle und schmerzlindernde Eigenschaften. Sie stimulieren unsere körpereigene Abwehr, helfen dabei, Stresshormone zu reduzieren und das Herz-Kreislaufsystem zu regulieren – kurz gesagt: Sie verhelfen zu einer allgemeinen Entspannung unseres Körpers und Geistes.

Zum inneren Selbst atmen

Atmen ist eine grundlegende Funktion des Körpers, die für das Überleben notwendig ist – naheliegend also, dass die Atempraxis in vielen philosophischen Traditionen als Symbol für das Leben selbst betrachtet wird. Es ist ein Prozess, der eng mit unserem inneren Zustand und unserer emotionalen Erfahrung verbunden ist. Wie eine Art Brücke zwischen unserem Körper und Geist, die uns dabei hilft, eine Verbindung zu unserem inneren Selbst herzustellen.

Wenn wir uns auf unsere Atmung konzentrieren und bewusst ein- und ausatmen, können wir uns von unseren Gedanken und äußeren Ablenkungen lösen und uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Gezielte Atemübungen, gepaart mit der guten Luft in der freien Natur, können die positive Wirkung noch verstärken.

Eine Atemübung in der Natur

Atemübungen müssen keineswegs schwierig oder lang sein – ganz im Gegenteil. Alles was du zunächst brauchst, ist ein paar Minuten Zeit und einen ruhigen und ungestörten Ort in der Natur. Im Park, im Wald oder auf der Terrasse deiner Cabin. Mache es dir bequem: in einer aufrichten Sitzposition oder liegend, auf einer Wiese.

1. Schließe deine Augen und spüre deinen Körper und deine Atmung. Atme ein paar Mal tief durch, um dich zu entspannen.

2. Konzentriere dich nun auf den natürlichen Rhythmus deiner Atmung. Atme ruhig und gleichmäßig ein und aus.

3. Spüre, wie die Luft durch deine Nase strömt und wie sie deinen Körper mit Sauerstoff versorgt.

4. Stelle dir vor, dass du mit jedem Einatmen frische Energie aus der Natur aufnimmst und mit jedem Ausatmen alte, negative Energien aus deinem Körper ausströmt.

5. Nimm die Geräusche und Gerüche der Natur um dich herum wahr. Lausche dem Vogelgezwitscher oder dem Rauschen der Blätter im Wind.

6. Versuche, deine Atmung mit den Geräuschen und Bewegungen der Natur zu synchronisieren. Atme langsam und tief ein, wenn du die Naturgeräusche hörst, und atme ruhig aus, wenn sie abklingen.

Bleibe für einige Minuten bei dieser Atemübung und spüre, wie sich dein Körper und Geist entspannen. Ein und aus, ein und aus, ein und aus. Vielleicht kannst du dir sogar vorstellen, wie du über eine imaginäre Brücke gehst, auf dem Weg hier und da Emotionen begrüßt und wieder zurücklässt, bis du bei deinem Innersten ankommst. Spüre nach, ob sich etwas verändert. Wenn du bereit bist, öffne langsam deine Augen. Bahnt sich bereits der erleichterte (leise, laute, befreiende?) Seufzer an?

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