Interviews

Nature’s Calling, wie riecht ein Weinkeller im Herbst?

Die Natur erzählt ihre Geschichten in Zyklen: im zarten Erwachen des Frühlings, in der Fülle des Sommers, im goldenen Vergehen des Herbstes und in der Ruhe des Winters. Alles hat seine Zeit, seinen eigenen Rhythmus, sein eigenes Gleichgewicht. Wer sich darauf einlässt, entdeckt nicht nur das Werden und Verblühen der Pflanzen, sondern auch die Kunst der Achtsamkeit – und wie aus einer kleinen Traube mit Geduld und Hingabe etwas so Lebendiges wie Wein entstehen kann.

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Von Anfang an begleiten die Weine von Nature’s Calling die Auszeiten unserer GästInnen. Buchbar zu jedem Aufenthalt laden ihre Kreationen dazu ein, Momente bewusster zu genießen, die Zeit zu verlangsamen und sich der besonderen Stimmung hinzugeben, die in einem Glas Wein unter freiem Himmel liegt.

Wir haben mit Gründer Nicolas gesprochen, um mehr über die Magie hinter dem Weinmachen zu erfahren: über den Geruch eines Kellers im Herbst, über Geduld, seine Verbindung zur Natur – und darüber, warum Wein so sehr berühren kann.

Hi Nicolas! Für alle, die Nature’s Calling noch nicht kennen – was macht eure Weine so besonders?

Unsere Weine entstehen aus echter Handarbeit und mit einem klaren Fokus auf Naturverbundenheit. Wir arbeiten im Weinberg ohne Pestizide und im Einklang mit der Umgebung. Im Keller greifen wir so wenig wie möglich ein – der Wein darf sich frei entwickeln. Was auch besonders ist: Wir pressen mitten in Berlin. Und das Ganze entsteht in Zusammenarbeit mit großartigen Menschen, die diese Vision teilen.

Wie ist Nature’s Calling entstanden?

Am Anfang war es einfach ein Freundeskreis, der gemeinsam zur Lese gefahren ist, Wein gemacht und eine gute Zeit hatte. Daraus ist langsam mehr geworden – mehr Flaschen, größere Partys, und irgendwann der Wunsch, das Ganze in die Stadt zu holen. Damit Wein nahbarer wird, transparenter, greifbarer. Die Liebe zu gutem Essen und Trinken hat uns letztlich dorthin geführt.

Was fasziniert dich am Weinherstellungsprozess am meisten?

Dass aus einer einzigen Frucht – der Traube – so etwas Komplexes entstehen kann. So viele Aromen, Texturen, Stimmungen. Und kein Wein schmeckt wie der andere. Das ist schon ziemlich magisch.

Wie lange dauert es von der Weinlese bis zur Flasche?

Das hängt stark vom Wein ab. Unsere Berliner Weine haben wir zum Beispiel im September 2024 gepresst und im August 2025 abgefüllt. Dazwischen passiert einiges: Fässer werden aufgefüllt, Weine probiert, Entscheidungen getroffen – zum Beispiel, ob wir etwas cuvetieren, also verschiedene Weine miteinander vermischen. Es ist ein ständiger Prozess.

Wie hat sich deine Beziehung zur Natur verändert, seit du Wein machst?

Ich nehme die Natur viel bewusster wahr. Ich achte mehr auf die Jahreszeiten, beobachte, wann Pflanzen reif sind, wie trocken der Boden ist oder ob viele verschiedene Insekten unterwegs sind. Das alles hat Einfluss auf den Wein – und auf mich.

Hat dir der Rhythmus der Natur etwas über Achtsamkeit und Entschleunigung gelehrt?

Ja, absolut. Die Natur funktioniert in Zyklen – und das hat mir gezeigt, wie wichtig Balance ist. Nicht nur im Weinbau, sondern auch für mich persönlich: Wie ich mich ernähre, wie ich mich bewege, wie ich abschalte und mich inspirieren lasse. Alles hängt zusammen.

Wie riecht ein Weinkeller im Herbst?

Vergoren. Lebendig. Wild. Es ist ein Geruch, der sich schwer beschreiben lässt – aber du vergisst ihn nie wieder.

Was war das schönste Kompliment, das euch je jemand zu eurem Wein gemacht hat?

Ein Kompliment, das wir öfter bekommen, ist: „Ich hatte vorher gar keinen Bock auf Wein – aber eurer macht mir richtig Lust.“ Das freut mich total. Wenn wir Leute für Wein begeistern können, die vorher keinen Zugang hatten, ist das das schönste Feedback.

Woran erkennt man einen guten Wein?

Das lässt sich nicht pauschal sagen. Es hängt viel vom eigenen Moment ab: Wie man gerade drauf ist, worauf man Lust hat, mit wem man trinkt. Ein guter Wein ist einer, der dich irgendwie berührt – ganz persönlich.

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